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[English Abstract] :
In einer sich rasant ändernden Welt, die sich zunehmend globaler und leistungsorientierter darstellt, leidet Wissen unter einer sich ständig reduzierenden Halbwertszeit. Von Universitätsabgängern wird deshalb neben Fachkenntnis und umfangreichem Weltwissen auch interdisziplinäres Verständnis und eine gewisse Problemlösungskompetenz eingefordert. Fremdsprachliche Handlungsfähigkeit gilt oftmals als Garant für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Um Studienabgänger des Bereiches Wirtschaftsdeutsch auf diese dynamischen Entwicklungen vorzubereiten, bedarf es neben einer soliden fremdsprachlichen Ausbildung auch einer hinreichenden Stärkung ihrer fachlichen Kompetenzen.
Der fachbezogene Fremdsprachenunterricht sieht sich somit der Herausforderung
gegenübergestellt, neben der Aneignung der Fremdsprache auch die Erweiterung der fachlichen Kompetenz zu forcieren. Fachfremdsprachenunterricht darf sich also nicht auf eine ausschließliche Vermittlung von Fachvokabular oder fachspezifischer Strukturen beschränken, sondern sollte realitätsnahe Umgebungen schaffen, wo die zu erlernende Sprache in ihrem spezifischen Kontext zur Anwendung kommt. Eine Methode zur Stärkung dieser Kompetenzen ist der Einsatz von Planspielen. Sie gehören neben Rollenspielen, Konferenzspielen und Fallstudien zur handlungsorientierten Unterrichtsmethodik.
Die Ursprünge des Planspiels gehen auf Kampfspiele im alten Indien (um etwa 1000 vor Christus) zurück. Und obwohl sich Planspiele seither inhaltlich, thematisch und organisatorisch drastisch weiterentwickelt haben und enorm an Komplexität gewinnen konnten, basieren sie auf dem gleichen Grundkonzept, nämlich Möglichkeiten zu schaffen, komplexe Vorgänge in der realen Welt verständlicher zu machen, um so Risiken bei der Entscheidungsfindung minimieren zu können. Neben einer Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung einer komplexen Sach- und Informationslage, kommt auch dem unmittelbaren Erfahren der Auswirkungen von Entscheidungen eine besondere Rolle zu.
Planspiele und Simulationen sind aufgrund ihrer handlungsorientierten Gestaltung aus den Fortbildungsprogrammen von Unternehmen aber auch aus kompetenzorientierten Curricula an Hochschulen nicht mehr wegzudenken. Das immer größer werdende Angebot hat die Einsatzfelder stark erweitert, so etwa in den Bereichen Ökonomie, Ökologie, Nachhaltige Entwicklung, Biologie, Politik, Tourismus etc. In vielen wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen an deutschsprachigen Universitäten gelten Planspiele als essentieller
Bestandteil der Ausbildung. Dabei fördern Planspiele aber nicht nur die Entwicklung von strategischen Zielen und deren Umsetzung, und das Erkennen von Zusammenhängen, sondern auch die Stärkung fremdsprachlicher Kompetenzen. Der handlungsorientierte Ablauf von Planspielen bietet durch die Schaffung realitätsnaher Umgebungen hinreichend Möglichkeiten, sprachliches Handeln zu intensivieren.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, in wieweit Planspiele für den fachlichen Fremdsprachenunterricht (Wirtschaftsdeutsch) geeignet sind, welche
Möglichkeiten sie bieten und auf welche Grenzen sie stoßen. Anhand von Beispielen soll demonstriert werden, wie Planspiele sinnvoll in den Wirtschaftsdeutsch-Unterricht integriert werden können und welche Zielsetzungen damit verfolgt werden. Die Arbeit gliedert sich dazu in vier Teile. Während sich der erste Teil der geschichtlichen Entwicklung von Planspielen widmet, legt der zweite Teil den theoretischen Grundstein der Studie. Im dritten Teil werden anhand von Praxisbeispielen anschaulich Vor- und Nachteile von Planspielen
erläutert und die Beobachtungen analysiert. Teil vier schließt mit einem umfassenden Fazit.